Yezid*innen im Irak und in Baden-Württemberg

Nach einem Ein Grußwort von  Kaser Khidir vom Verein Ezidische Sonne, führte Yildiz Deniz in die Thematik des Abends ein und blickte dabei auf die Ereignisse im Jahr 2014 zurück. Gemeinsam mit Prof. Jan Ilhan Kizilhan, Staatssekretär Florian Hassler und Meike Olszak gingen wir anschließend den Hinweisen nach, dass der sogenannte stille Genozid weiter anhält. Wir sprachen über die Konsequenzen und disktutierten über Möglichkeiten der Unterstützung für Yezid*innen vor Ort und in Baden-Württemberg.

Mohnblumen wachsen auf Geröll

Im August 2014 überfiel der sogenannte Islamische Staat die nordirakische Stadt Shingal und das Umland, dem Hauptsiedlungsgebiet der Yezid*innen. Seine Gräueltaten zielten darauf ab, yezidisches Leben gänzlich auszulöschen. Es folgten Massenmord, Versklavung, systematische Vergewaltigung von Frauen und Mädchen und die Flucht hunderttausender Menschen. Etwa 80.000 von ihnen suchten Schutz in Deutschland, viele auch in Baden-Württemberg. 2015 und 2016 nahm die Landesregierung Baden-Württemberg rund 1.000 Yezid*innen im Rahmen eines Sonderkontingents auf.

Der Bundestag erkannte 2023 die Verbrechen des IS an Yezid*innen als Völkermord an und verpflichtete sich zum Schutz yezidischen Lebens ins Deutschland und weltweit. Doch wie sieht die Realität aus? Die Zahl der positiven Asylbescheide ist aktuell rückläufig, obwohl nach wie vor die Gefahr der Verfolgung besteht, und die Region Shingal bis heute instabil und konfliktreich ist. Auch in Baden-Württemberg sind Yezid*innen von Abschiebung bedroht.

 

 

Rückblick Yezid*innen

 

Nach einem Ein Grußwort von  Kaser Khidir vom Verein Ezidische Sonne, führte Yildiz Deniz in die Thematik des Abends ein und blickte dabei auf die Ereignisse im Jahr 2014 zurück. Gemeinsam mit Prof. Jan Ilhan Kizilhan, Staatssekretär Florian Hassler und Meike Olszak gingen wir anschließend den Hinweisen nach, dass der sogenannte stille Genozid weiter anhält. Wir sprachen über die Konsequenzen und disktutierten über Möglichkeiten der Unterstützung für Yezid*innen vor Ort und in Baden-Württemberg.

  • Dr. Yildiz Deniz ist Integrationsbeauftragte der Stadt Nürtingen. Gefördert durch ein Stipendium der Heinrich-Böll-Stiftung hat sie Ihre Promotion im Sommer 2022 an der Universität Hildesheim erfolgreich abgeschlossen. Deniz ist selbst Yezidin.
  • Prof. Jan Ilhan Kizilhan ist transkulturell forschender Traumatologe und maßgeblich mit dem Sonderprogramm betraut, über das 2015 1.100 yezidische Frauen und Mädchen aus Shingal in Baden-Württemberg aufgenommen wurden.
  • Florian Hassler ist Staatssekretär für politische Koordination, Europa und Internationales im Staatsministerium Baden-Württemberg. Er begleitet die Partnerschaft des Landes Baden-Württemberg mit Dohuk in der Autonomen Region Kurdistan im Irak.
  • Meike Olszak ist Politik- und Rechtswissenschaftlerin und leitet die Geschäftsstelle des Flüchtlingsrats Baden-Württemberg e.V.

Moderation: Jenny Mushegera

Rückblick Yezid*innen